Vortragsreihe von DLA Piper und walderwyss Rechtsanwälte auf dem DGRI Drei-Länder-Treffen vom 27. bis 29. Juni 2019 in Krems (Österreich)
Im Mittelpunkt des Vortragsreihe steht der Anwendungsfall eines modernen, technisch komplexen und vernetzten Lifestyleprodukts, welches über seinen gesamten Lifecycle betrachtet wird. Angefangen von der Konzeptionierung des Produkts, in dessen Rahmen Erfahrungen aus der früheren Entwicklung von Produktvorläufern oder ähnlichen Produkten, gewonnenes Materialwissen, Kundenfeedback sowie Erfahrungen aus früherem Vertrieb (z.B. Akzeptanz beim Kunden) und Nachbetreuung (z.B. häufige Fehler im Rahmen der Wartung), einfließen, über Entwicklungstests, der Fertigung von Bauteilen durch Zulieferer, ihre Zusammensetzung zu einem Gesamtprodukt, dessen Produktprüfung, Auslieferung und Vertrieb bis hin zu dessen Verwendung, Beobachtung und Nachbetreuung auf dem Markt einschließlich Kundenfeedback aus der direkten Interaktion mit dem Kunden, liefert der Anwendungsfall das Beispiel einer anschaulichen und leicht verständlichen Smart Factory.
Als wesentliches Charakteristikum von Industrie 4.0 ist die gesamte Lifecycle-Kette des Produktes einschließlich der in seine Konzeption, Entwicklung, Fertigung, Vertrieb und Nachbetreuung eingebundenen Akteure miteinander vernetzt. Dies gilt innerhalb der beteiligten Unternehmen ebenso wie im Konzernverbund aber auch darüber hinaus, beispielsweise über gemeinsame Plattformen zum automatisierten Informations- und Datenaustausch, vernetzte Komponenten, Leitsysteme, Sensoren, Roboter und Fertigungsanlagen, cyberphysische Systeme und (gemeinsame) Data Lakes, die über neuronale Netze und selbst lernende, künstlich-intelligente Systeme automatisiert ausgewertet und so erfolgte Erkenntnisgewinne den am Lifecyle des Produktes beteiligten Akteuren in Echtzeit wieder zur Verfügung stehen. Blockchains und Smart Contracts ebnen den Weg für die Einbindung der Produktion in das Internet der Dinge, beispielsweise für automatisierte Bestell- und Abwicklungsprozesse, zu Dokumentations- und Validierungszwecken oder zum Zwecke der Zahlung mit alternativen Zahlungsmitteln. Das Ergebnis ist ein Prozess fortlaufender Selbstoptimierung des Produktes einerseits aber auch der gesamten Produktentwicklung- und Fertigungskette andererseits, einschließlich Interaktion des Kunden.
Aus IT- und wettbewerbsrechtlicher Sicht bietet der Use Case eine Vielzahl rechtlicher Diskussionspunkte, welche die Vortragenden Dr. Thorsten Ammann, Dr. Gregor Schroll LL.M. oec., Mag. Stefan Panic, Mag. Annika Wanderer LL.M. und Dr. Monique Sturny LL.M. in einer ansprechenden Vortragsreihe auf dem DGRI Drei-Länder-Treffen vom 27. bis 29. Juni 2019 in Krems in einer rechtlichen Betrachtung aus deutscher, österreichischer und schweizer Sicht beleuchten werden.
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