BGH: Rechtsprechungsänderung beim ergänzenden wettbewerbsrechtlichen Leistungsschutz

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in seiner Entscheidung Segmentstruktur vom 4. Mai 2016 (I ZR 58/14) die Fallgruppen des “Einschiebens in eine fremde Serie” und des “Saisonschutzes für Modeneuheiten” aufgegeben und zudem klargestellt, dass wettbewerbsrechtlicher Leistungsschutz stets ein unlauteres Verhalten voraussetzt. Der Gesichtspunkt der Behinderung soll zukünftig nur noch im Rahmen des § 4 Nr. 4 UWG (§ 4 Nr. 10 UWG a.F.) zu berücksichtigen sein. Demgegenüber kommt eine pauschale zeitliche Begrenzung des wettbewerbsrechtlichen Leistungsschutzes nach Ansicht des BGH nicht in Betracht. Weitere Details in GRUR-Prax 2016, 566.

English Summary

In its decision Segmentstruktur (ref. I ZR 226/14), the Federal Court of Justice (FCJ) has now made clear that supplementary imitation protection under competition law always presupposes unfair behaviour. In the past, it has been stated for particular cases – e.g. new fashions or products inserted into a third-party’s range – that imitation protection could be granted directly under German competition law. However, general time limits for such claims under competition law have been denied by the FCJ.